Freitag, 5. November 2010

Sperrmüll






Gestern hatte ich Sperrmüll- hab ich eigentlich immer irgendwas.
Und zweimal im Jahr lass ich ihn abholen.
Sperrmüll ist bei mir wirklich meist Müll, der sperrt.
Versperrt.
Den Platz versperrt.
Und eben Müll.
Was ist eigentlich Müll?

Unter Abfall bzw. Müll (schweizerisch auch: Kehricht, österrichisch auch: Mist) versteht man nicht mehr benötigte Überreste im festen Zustand, was Flüssigkeiten und Gase in Behältern einschließt (nach Wikipedia).

Hmmmmm. Ah ja.
Auf jeden Fall hatte ich Sperrmüll draußen und als ich vom Einkaufen zurück war, war der Sperrmüll immer noch nicht weg, aber hatte Zuwachs bekommen.
Nachbarn dürfen ja gern was dazustellen.
Aber diesen Zuwachs hab ich mit ins Haus genommen, da der für mich kein Müll ist.
So ein Teil mit Schubladen kann man doch immer gebrauchen.
Außerdem ist es massiv, kann irgendwann weiß gestrichen werden und die Knäufe kann man ersetzen.
Hab auch gleich einen Platz dafür gefunden.
Einer meiner Söhne, grad so am Außenrand der Pubertät meinte ironisch
„ so weit ist es schon gekommen, dass wir Sachen vom Sperrmüll nehmen.“
Äh... hmmm. Also... neee, weißte....
soll ich mich da jetzt rechtfertigen?
Soll ich dem Bürschchen mal erklären,
dass man sich durchaus was vom Sperrmüll holen kann,
sich danach zwar vielleicht die Hände wäscht,
aber sich immer noch im Spiegel ansehen kann, ohne rot zu werden.
( Ich habe Möbel vom Sperrmüll, Hilfe!)

Ich hab schon immer gerne Sachen mitgenommen.
Stühle, die ich neu bezogen habe,
die nach Jahren dann wieder in den sperrigen Müllkreislauf gekommen sind
und denen ich keine Träne nachgeweint habe- sie hatten ihren Zweck wirklich erfüllt.
Da könnte man jetzt ein Grundsatzreferat halten.
Muss ich, auch wenn ich es mir leisten kann
in bestimmte Läden gehen,
bestimmte Klamotten von namhaften Designern kaufen ( auch Gucci hat mal nen schlechten Tag und denkt sich nur Schrott aus),
ein schickes Auto fahren... blablabla.
Ich mag gern schöne Sachen und steh voll auf Qualität (auf Schuhe, Taschen, Klamotten...)
und die hat oft ihren Preis.
Auch ist es ja leider so, dass billige Sachen oft auch billig aussehen.
Aber auch teure Sachen sind nicht immer geschmackvoll...
Die Mischung machts halt und nicht
„ ich hab Geld, also kauf ich nur teuer“.
 Vor Jahren habe ich mir mal bei dem Discounter mit dem große "A" eine Herrenuhr gekauft.
In einer schicken Parfümerie- die mit dem großen "D"
sprach mich eine Verkäuferin darauf an, woher ich diese tolle Uhr hätte.
Ich antwortete wahrheitsgemäß.
An ihren nachfolgenden Blick kann ich mich heute noch erinnern.
Es soll ja Leute geben, die kaufen sich billige Teile und nähen dann ein " teures" Schildchen rein.
Oder kaufen sich gefälschte Produkte, nur um mehr Schein als Sein zu verkörpern. Was soll das?.
Ich sollte ja auch schon mal für einen meiner Söhne was nähen,
aber dann bitte mit "nike"- Zeichen oder so, damit ist es auch cool ist.
So was finde ich ja so sowas von uncool!


Außerdem muss man für ALLES im Leben einen Preis bezahlen.

Jetzt arbeite ich, verdiene ganz gut und konnte mir endlich die Nähmaschinen leisten, die ich mir schon immer erträumt  hatte.
Nur leider hab ich nicht mehr so viel Zeit.
So und jetzt fragt sich bestimmt so mancher, was ich damit sagen wollte.
Weiß ich auch nicht so recht.
Vielleicht sind das auch so
„nicht mehr benötigte Überreste im festen Zustand, was Flüssigkeiten und Gase in Behältern einschließt“, Gedanken die in meinem Kopf ,
die zu sperrig sind, die einfach raus müssen.
Vielleicht gibt’s ja jemanden da draußen, der sie gebrauchen kann,
vielleicht ein wenig „anstreicht“ und sie in irgendeine Ecke stellt.

5 Kommentare:

  1. Deine Aktion war nicht nur Ökonomisch sinnvoll sondern auch Ökologisch... Wir sind zu einer Weg-werf-Gesellschaft verkommen und müllen uns selber zu.Früher war es gang und gäbe, solche Möbel zu vererben. Aber dann hielten diese Ramschbillig Möbel einzug in unser Leben, sie hielten nicht lange genug um weiter vererbt zu werden, und mit ihnen verschwunden ist der Gedanke etwas weiter zu vererben.
    Vielleicht könntest du deinem Sohn ja mal aufzeigen, auf was er hätte verzichten müssen, wenn ihr das Schränkchen neu gekauft hättet*dumdidum
    viele liebe Grüße Rubinengel

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  2. Zu "Wegwerfgesellschaft" hab ich auch mal Interessantes gelesen:

    Früher haben die Leute ihre Wohnzimmereinrichtung gehabt, bis sie auseinander gefallen ist. Heute kauft man eine neue, wenn die alte einfach nicht mehr uptodate ist. Mit dem Partner verfahren viele inzwischen genauso :-P.

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  3. Find ich gut! Wir haben auch schon Möbel vom Sperrmüll geholt, manchmal stehen da echt schöne Teile, die noch viel zu schade für den Müll sind.

    Und das Schränkchen sieht doch aus wie neu - würds allerdings auch lackieren und ein paar schicke Metallgriffe dran machen. Lass dich da von deinem Sohn nicht irre machen, es wird viel zu viel brauchbares Zeug weggeschmissen, während andere Leute gar nichts haben.

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  4. Diesem Massivteil hätte ich ganz sicher auch ein neues Zuhause bei mir gegeben...

    lg johanna :o)

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  5. ich freue mich immer über sperrmüll und trödel funde. mir ist es weder peinlich noch unangenehm. ganz im gegenteil, ich bin immer stolz darauf was ich aus meinen funden zaubere. in meinem blog kann man neben bisschen make up und jedemenge handarbeiten auch regelmäßig meine trödeleinkäufe sehen.

    liebe grüße eli

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